Themenfeld hochauflösende Massenspektrometrie
Dr. Christopher Rüger
Was ist hochauflösende Massenspektrometrie?
Hochauflösende Massenspektrometrie ermöglicht die exakte Bestimmung des Masse-zu-Ladungsverhältnisses von Ionen mit Hilfe von hoher Massenauflösung und Massengenauigkeit. Aufgrund des Massendefekts der einzelnen Isotope ist jede exakte Masse z.B. aus der Kombination der Elemente CcHhNnOoSs einzigartig und kann zur Berechnung von Summenformeln unbekannter Signale genutzt werden. Auf diese Weise sind hochauflösende Massenspektrometer in der Lage Signale aufzulösen, die auf eine nominelle Masse fallen. Daher können ohne weitere Vortrennung tausende Signale in einem einzelnen Spektrum identifiziert werden.
Zu den ultra-hochauflösenden Massenspektrometern zählen Orbitraps und Fouriertransformation-Ionenzyklotronresonanz-Massenspektrometer (FT-ICR MS). Bei uns im Arbeitskreis stehen eine Orbitrap sowie zwei FT-ICR MS-Geräte, welche sich einen 7T Magneten teilen, zur Verfügung.
Derzeit liegt der Fokus der FTMS-Gruppe auf der (Weiter-)Entwicklung von Analysemethoden für die Charakterisierung von komplexen Mischungen, wie beispielsweise Erdölverwandte Proben und Verbrennungsaerosole. Zudem sind wir Teil des EU_FT-ICR MS Projektes, ein Network-Projekt von elf FT-ICR MS-Standorten in der Europäischen Union. Die Option des Trans National Access (TNA) ermöglicht Wissenschaftlern und Klein- bis mittelständischen Unternehmen Messzeit an den FT-ICR MS-Instrumenten der 11 Partner zuerhalten. Mehr Informationen können über die offizielle Website www.eu-fticr-ms.eu erhalten werden. Ein weiteres Projekt in der Subgruppe ist das AerOrbi-Projekt, indem es um die Entwicklung eines Photoionisations-Orbitrap-Massenspektrometers für Aerosole geht.
Methodenentwicklung
Massenspektrometrie benötigt geladene Moleküle, also Ionen. Daher entwickeln und optimieren wir verschiedene (photo-)Ionisationstechniken für spezielle Anwendungen und unterschiedliche Probenaufgabetechniken. Jede Ionisationsmethode und jede Probenaufgabetechnik birgt ihre Vor- und Nachteile. Daher ist es wichtig, für die jeweilige Probe eine geeignete Aufgabe/Vorbereitung sowie eine passende anschließende Ionisationstechnik zu finden, da keine unserer Atmosphärendruck-Ionisationen die gesamte Probe ionisieren kann. Man muss sich stets bewusst sein, dass man immer nur einen Ausschnitt sieht und man gegebenen Falls verschiedene Techniken miteinander kombinieren muss, um seine Probe umfassend abzubilden.
Kontakt
Universität Rostock
Institut für Chemie
Abteilung für analytische Chemie
Interdisziplinäre Fakultät Life Light & Matter
Dr. Christopher Rüger
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Tel.: +49 (0) 381 498 - 8990
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